Fensterprosa - Vera Vorneweg

Die digital-analoge Literatur-Installation „Fensterprosa - Eine andere Geschichte vom Verschwinden“ beschreibt die Welt aus der Perspektive von vier Barhockern, die in der Kneipe „Lönneberga“ in der Innenstadt Lüdenscheids stehen. Die von der Schriftstellerin Vera Vorneweg verfassten und auf die Stühle aufgetragenen Texte unternehmen den zarten und leisen Versuch, das am Fenster Vorbeiziehende sowie die Ereignisse im Barinnenraum literarisch zu skizzieren und sie in die Bar-Atmosphäre einzufügen. Die Künstlerin möchte mit ihrer Arbeit einladen, lesend vor den Stühlen zu verweilen und der mit allen Sinnen wahrnehmbaren Welt nachzuspüren.

Fensterprosa
© Andreas Endermann

Vera Vorneweg arbeitet seit 2020 mit Text im öffentlichen Raum. Zahlreiche Arbeiten sind in den letzten Monaten v.a. in Düsseldorf entstanden. Vera Vorneweg schreibt auf Wände, Steine, Autos, Stühle und Rollläden und ist ständig auf der Suche nach neuen Schreibuntergründen für ihre ortsspezifischen Texte. Während des Schreibprozesses strebt sie an, mit dem Gesehenen zu verschmelzen und die Welt aus der Perspektive der zu beschriftenden Gegenstände zu sehen. Die Texte sind in einer besonderen sprachlichen Form arrangiert und versuchen, das Flüchtige und ständig Vorbeiziehende mit Worten zu fixieren, um es der Vergänglichkeit zu entziehen.

Fensterprosa
Fensterprosa
Fensterprosa
© Marina Kiga

Vera Vorneweg (*1985) hat Soziale Arbeit und Philosophie in Düsseldorf und Israel studiert und publiziert neben Textarbeiten im öffentlichen Raum in Anthologien und Zeitschriften; zu Beginn 2022 erscheint ihr Debütwerk in der Edition Muschelkalk im Wartburg-Verlag, Weimar. Sie erhielt diverse Preise und Stipendien, u.a. Harald-Gerlach-Preis, Stipendium „Künstler*innen im ländlichen Raum“, 1:1 Mentoringprogramm mit Marion Poschmann und Künstlerstipendium NRW.

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